„Jeder […] wird heute zum flexiblen Konstrukteur seiner eigenen Biografie mit
einem persönlichen Wertekosmos, er muss und kann sich seine Identität und
seine Werteorientierungen aus Versatzstücken selbst und eigenverantwortlich
zusammenbasteln, sozusagen sein eigenes biografisches und ethisches
‚Gesamtkunstwerk’ schaffen und inszenieren, eine Kunst dessen Inhalt er selbst
ist.“
(13. Shell Jugendstudie)
Projekte für Jugendliche zu entwickeln, vor allem im außerschulischen Bereich und dann noch im Kontext der kulturellen Bildung scheint gar nicht so leicht zu sein. Was sind wohl relevante Jugendthemen? Welche künstlerische Praxis und welcher zeitliche Aufwand weckt wohl ihr Interesse?
Dieses Seminar möchte Mitarbeiter*innen der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Soziokultur und der kulturellen Bildung, Künstler*innen, Sozialarbeiter*innen und Interessierte einladen, unkonventionelle und neugierige Blickwinkel für die Konzeptionierung und Umsetzung jugendspezifischer Projektideen zu entwickeln.
Wir erproben kreative Methoden zu jugendrelevanten Themenfeldern und schöpfen dabei Inspiration aus der systemischen Haltung des Nichtwissens und der wertschätzenden Neugier. Im künstlerischen Selbstversuch erkunden wir die Vor- und Nachteile analoger und digitaler Forschungspraxen und verschränken bildende Kunst mit audiovisuellen Medien, Performance und Biografiearbeit. Dabei liegt der Fokus auf der Entwicklung interdiszipliärer Spielformen, in welchen Jugendliche sich einzeln und im Gruppenkontext erfahren und austauschen können sowie in der Auseinandersetzung mit der eigenen professionellen Haltung, denn wenn wir Projekte zu Liebe, Angst, Mut, Selbstvertrauen oder Freundschaft umsetzen wollen, ist es von großer Bedeutung, wie wir selbst zu all dem stehen.